NOW Kommentar: Bargeld, Banken und die grosse 50 Euro Verschwoerung
#NOW #Kommentar: Bargeld, Banken und die große 50 Euro #Verschwörung
#Gütersloh, 25. Dezember 2025
Ein beliebtes #Video #Narrativ geht derzeit so: Man kauft beim #Bäcker für 50 Euro bar ein. Der Bäcker gibt die 50 Euro beim #Fleischer aus, der Fleischer beim #Friseur, der Friseur bei der #Werkstatt. Nach 10, 20 Stationen sind es immer noch dieselben 50 Euro. #Magie!
Würde man stattdessen bargeldlos zahlen, so die Erzählung, würden bei jeder #Zahlung #Gebühren anfallen – und am Ende wäre das Geld »weg«, eingesackt von den Banken. Beweis erbracht: Bargeld gut, Kartenzahlung böse, #Abschaffung gleich #Verschwörung.
Das Problem: Dieses #Gedankenspiel funktioniert nur, wenn man die #Realität konsequent ausblendet
In der #Realität existieren #Steuern, #Abgaben, #Mieten, #Löhne, #Energiekosten, #Buchhaltung, #Sozialversicherung. Jeder der genannten Betriebe muss #Umsatzsteuer abführen, #Gewinne versteuern, #Kosten tragen. Die 50 Euro schrumpfen bei jeder Station – völlig unabhängig davon, ob bar oder digital bezahlt wurde.
Wer behauptet, das Geld bleibe »immer gleich«, argumentiert entweder #ahnungslos oder denkt unausgesprochen in #Schwarzgeldketten. Legal ist dieses Modell jedenfalls nicht.
Ebenso falsch ist die Vorstellung, Bargeld sei kostenlos. #Bargeld #kostet: #Zeit, #Personal, #Kassenstürze, #Sicherheitsmaßnahmen, #Einzahlungsgebühren, #Verlustrisiken. Diese Kosten tauchen nicht als einzelne Posten auf der #Rechnung auf – sie sind aber real und oft beträchtlich.
Kartenzahlung kostet ebenfalls, aber sichtbar – und genau hier wird es interessant
Für viele Betriebe ist bargeldlose Zahlung betriebswirtschaftlich längst #günstiger. Der Wegfall von #Bargeldhandling, #Einzahlungen, #Zählfehlern und #Sicherheitsaufwand kann die #Transaktionsgebühren mehr als ausgleichen. Hinzu kommen schnellere Abläufe, geringerer Verwaltungsaufwand und bessere Planbarkeit. #Ökonomisch betrachtet ist »#Kartenzahlung« kein Verlustgeschäft, sondern häufig Effizienzgewinn.
Warum verfängt das Verschwörungsnarrativ trotzdem?
Weil es nicht von #Ökonomie handelt, sondern von #Misstrauen. Und dieses Misstrauen richtet sich weniger gegen Gebühren als gegen Kontrolle.
Denn der einzige wirklich valide Punkt zugunsten von Bargeld ist ein anderer: #Anonymität.
#Bargeld hinterlässt kein #personenbezogenes #Zahlungsprotokoll, kein #Bewegungsprofil, keine #Zeit #Ort #Korrelation. #Digitale #Zahlungen tun das sehr wohl – systematisch, dauerhaft, verknüpfbar. Nicht nur für #Staaten, sondern für #Banken, #Zahlungsdienstleister und #datengetriebene #Geschäftsmodelle.
Wer Bargeld deshalb verteidigt, argumentiert nicht #verschwörungstheoretisch, sondern #bürgerrechtlich.
Wer es dagegen mit #Fantasiekreisläufen von »ewigen 50 Euro« begründet, schadet der eigenen Sache. Denn er liefert keine #Kritik, sondern ein #Märchen.
Die eigentliche Debatte lautet nicht: Bar oder Karte? Sie lautet: Wieviel #Transparenz über unser alltägliches Leben halten wir für zumutbar – und für wen? Alles andere ist #Rechentrick mit #Nebelkerzen.
