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NOW Kommentar: Gut. Boese. Oder endlich richtig gedacht?

NOW Kommentar: Gut. Böse. Oder endlich richtig gedacht?

#Gütersloh, 25. Dezember 2025

Ein großer Teil der gegenwärtigen Debatten folgt einem simplen Muster. Es geht nicht mehr um Argumente, sondern um Zuschreibungen. Nicht um Sachverhalte, sondern um Gesinnungen.

»Woke« Diskurse kreisen um moralische Zuschreibungen: Wer – oder was – ist »gut«? Und wer ist »böse«?

Vernünftige Diskurse kreisen um Urteile: Was ist richtig? Und was ist falsch?

Der Unterschied ist nicht semantisch, sondern strukturell. Wer in »Gut« und »Böse« denkt, verlässt den Raum der Erkenntnis und betritt den der #Moral. Dort zählen keine Begründungen mehr, sondern Haltungen. Moralische Etiketten ersetzen Argumente, Empörung ersetzt Analyse. Zudem definiert derjenige selbst, wer oder was »gut« und »böse« sei.

Wer in »gut« und »böse« denkt, sucht #Schuldige.

Wer in »richtig« und »falsch« denkt, sucht #Lösungen.

Das #Denken in »Gut« und »Böse« ist kein #Werkzeug der #Aufklärung, sondern der #Vereinfachung. Es personalisiert Probleme, dramatisiert Konflikte und produziert #Lager. Wer einmal als »böse« markiert ist, muss nicht mehr widerlegt werden – er wird delegitimiert. Diskussion beendet, Urteil gefällt.

Das Denken in »Richtig« und »Falsch« hingegen ist mühsam. Es verlangt #Differenzierung, #Widerspruchsfähigkeit und die Bereitschaft zur #Korrektur. Es trennt nicht Menschen, sondern Aussagen. Es akzeptiert Irrtum als Voraussetzung von Erkenntnis – nicht als #Makel.

Moralische Überlegenheit ist schnell behauptet. Vernunft ist langsamer. Sie braucht #Logik statt #Lautstärke, #Argumente statt #Empörung, #Zweifel statt #Gewissheiten. Doch nur sie ermöglicht #Fortschritt – wissenschaftlich, gesellschaftlich, politisch.

Eine Gesellschaft, die »Gut« und »Böse« absolut setzt, erzeugt #Konformität.

Eine #Gesellschaft, die »Richtig« und »Falsch« diskutiert, erzeugt Erkenntnis und Fortschritt.

Moral mag das Gewissen beruhigen. Vernunft löst Probleme.

Und Probleme haben wir mehr als genug.

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