Foto: Jonathan Borba
Alexa vs. Wasserstoffbombe
#Alexa vs. #Wasserstoffbombe
- Eine #Randbemerkung zur zeitgenössischen #Angstökonomie
#Gütersloh, 20. Dezember 2025
Es gehört zu den Eigentümlichkeiten unserer Zeit, dass Technologien nicht nach ihrer tatsächlichen Wirkung, sondern nach ihrer kulturellen Projektionsfläche beurteilt werden.
So lagern in unterirdischen Silos #Waffen, deren Zweck eindeutig definiert ist: die sofortige und umfassende #Vernichtung menschlichen Lebens. Ihre Funktionsfähigkeit ist erprobt, ihre Einsatzfähigkeit gegeben, ihre Existenz unbestritten.
Gleichzeitig wird im Wohnzimmer ein zylindrisches Kunststoffobjekt mit #LED #Ring als existentielle Bedrohung wahrgenommen.
»Alexa, wie wird das Wetter?« – »Heute überwiegend bewölkt.«
Die #Wasserstoffbombe benötigt keine Konversation. Sie halluziniert nicht, verweigert keine Antwort und verlangt keine Zustimmung zu #Datenschutzbestimmungen. Sie funktioniert.
Die #Angst richtet sich jedoch nicht auf das Bewährte, sondern auf das Hypothetische. Nicht auf die #Technik, die garantiert tötet, sondern auf jene, die möglicherweise eines Tages zu viel verstehen könnte.
Vielleicht liegt das Unbehagen weniger in der Künstlichen Intelligenz als in der beunruhigenden Einsicht, dass menschliche #Zivilisation auch ohne sie bereits hinreichend destruktiv organisiert ist.
Die größte Gefahr unserer Zeit könnte sich am Ende als #semantisches #Missverständnis erweisen.
