NOW Kommentar zu »Caren Miosga«: Die falsche Wirtschaftsdebatte – und warum sich das Rad nicht mehr dreht
#NOW #Kommentar zu »#Caren #Miosga«: Die falsche #Wirtschaftsdebatte – und warum sich das Rad nicht mehr dreht
#Gütersloh, 7. Dezember 2025
Wenn in Talkshows über »die #Wirtschaft« gesprochen wird, dann geht es fast immer um #Stahl, #Autos, #Chemie, #Konzerne. Auch heute wieder. #Industriekrise hier, #Industriestrompreis da, #Rettungspakete dort. Und ja – die Industrie ist wichtig. Aber sie ist nicht die Wirtschaft.
Denn mehr als die Hälfte aller Beschäftigten in Deutschland arbeitet nicht in der Industrie, sondern in kleinen und mittleren Unternehmen (#KMU): im #Handwerk, in #Dienstleistung, #IT, #Handel, #Pflege, #Bau, #Logistik. Genau dort entsteht mehr als die Hälfte der #Wertschöpfung. Genau dort wird der Großteil der #Ausbildung getragen. Genau dort sitzt die wirtschaftliche #Stabilität dieses Landes. Und trotzdem kommt der Mittelstand in der politischen Erzählung kaum vor.
Stattdessen wird wieder über die immer gleichen vermeintlichen Rezepte diskutiert: #Steuern senken, #Energie billiger machen, #Abgaben senken. Das klingt nach #Wirtschaftspolitik – ist aber oft nur Stellschraubengerede. Denn diese Debatte verfehlt das eigentliche Problem.
Eine Wirtschaft lebt nicht von Subventionsmechanik. Sie lebt von Unternehmern, die etwas unternehmen. Von Menschen, die Produkte entwickeln, die man haben will. Die etwas aufbauen, riskieren, investieren, verkaufen. Und von Kunden, die genug verdienen, um diese Produkte auch kaufen zu können.
Doch genau dieser Kreislauf ist gestört: Menschen verdienen zu wenig – sie geben zu wenig aus – Unternehmen investieren nicht → Wachstum bleibt aus. Das #Rad dreht sich nicht mehr.
Hinzu kommt: Dieses Land wird nicht mehr gestaltet – es wird nur noch verwaltet. Formular über #Formular. #Vorschrift über Vorschrift. Berichtspflicht über #Berichtspflicht. Nicht schlecht regiert, sondern kaputtverwaltet. Der #Bürokratismus ist längst kein Nebengeräusch mehr – er ist selbst zum #Konjunkturkiller geworden.
Und während echte #Unternehmer mit #Mut, #Risiko und eigener #Haftung arbeiten, wird die Wirtschaft auf den oberen Etagen zunehmend von genau dem Personentyp geführt, den Günter #Ogger schon vor Jahrzehnten treffend beschrieben hat: den »Nieten in Nadelstreifen«. Angestellte Manager, die keine Unternehmer sind. Die nichts aufbauen, sondern optimieren. Die nicht riskieren, sondern verwalten. Und die im Zweifel nicht an Standorte, Belegschaften oder Regionen denken – sondern nur an die nächste Renditezahl.
Deshalb ist auch die ständige Drohkulisse von der angeblichen Massenabwanderung der Unternehmer irreführend. Echte Unternehmer wandern nicht einfach aus. Sie sind verwurzelt, denken in Generationen. Was verlagert wird, sind Konzernstandorte – ferngesteuert von Managern ohne Bodenhaftung.
Der Mittelstand hingegen lässt sich nicht verlagern wie eine #Excel #Spalte. Man kann ihn aber langsam erdrücken: durch #Bürokratie, #Unsicherheit, #Fachkräftemangel, #Finanzierungshürden und eine #Politik, die seine #Realität nicht mehr versteht.
Was Deutschland jetzt braucht, ist deshalb nicht die nächste industrielle Strompreisbremse und auch keine weitere steuertaktische Feinjustierung.
Was Deutschland braucht, ist #Unternehmermut. #Nachfrage. #Kaufkraft. #Planungssicherheit. #Gestaltungswille statt #Verwaltungsdenken. Denn ohne Menschen, die Geld ausgeben können – und ohne Unternehmer, die wieder etwas wagen wollen – hilft auch der billigste #Strom nichts.
Die Politik sollte dringend aufhören, Wirtschaft mit Industrie zu verwechseln. Und endlich wieder darüber reden, wie dieses Land wieder ins Laufen kommt – nicht nur darüber, was man noch ein weiteres Jahr künstlich am Tropf hält.
