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NOW Kommentar: die ueberempfindliche Marke und das uebersehene Recht oder »Die Weberei«

#NOW Kommentar: die überempfindliche Marke und das übersehene Recht oder »Die #Weberei«

#Gütersloh, 4. Dezember 2025

In Gütersloh entdeckt man zuweilen eine bemerkenswerte Form institutioneller #Logik: eine hyperaktive #Vorsicht, wenn es um Rechte geht, die der eigenen Organisation nützen könnten – und eine ebenso entspannte Blindheit, wenn es um Rechte geht, die andere schützen sollen.

Jüngstes Beispiel: »Die Weberei«

Der Betreiber lässt das Logo als Wort Bild Marke eintragen und plötzlich scheint alles gefährlich. Schon die bloße Nennung »Die Weberei« wird mit der Ernsthaftigkeit behandelt, mit der andere über #High #Risk #Compliance sprechen. Dass weder »Weberei« noch »Die Weberei« im rein sprachlichen Sinne schutzfähig sind, interessiert kaum. Entscheidend ist das Gefühl, etwas Exponiertes, ja Verletzliches schützen zu müssen.

So entsteht ein seltsames Klima: eine #vorauseilende #Markenzartheit, eine #Sensibilität, die realitätsfern wirkt und gleichwohl intern zur Norm erhoben wird.

Übervorsicht als Statussymbol

Und genau an diesem Punkt passiert das eigentlich Interessante: Während man beim Markenrecht zur Hochform aufläuft, verblasst das #Urheberrecht – jenes Recht also, das tatsächlich verpflichtet. Urheberrecht bedeutet Verantwortung. Konkrete Namen. Konkrete Menschen. Konkrete Ansprüche.

Und Urheber, das wissen alle, sind immer Einzelne. Nicht Organisationen, nicht Gremien, nicht Stellen. Einzelne.

Vielleicht ist das der blinde Fleck: #Markenrecht schützt #Strukturen – #Urheberrecht schützt #Personen. Das eine schafft Distanz, das andere schafft Beziehung. Und Beziehungen, vor allem asymmetrische, können unbequem sein.

Also wird das Urheberrecht gern als Detailfrage abgetan. »Nicht so wild.« »Kann man später klären.« Kleinigkeiten, die man unter den #Teppich kehrt, bis sich niemand mehr daran erinnert, wer eigentlich geschützt werden sollte.

Das Ergebnis: Eine #Rechtskultur, die Härte simuliert und Verantwortung vermeidet. Die mit gepflegter Selbststrenge auf das eigene Emblem aufpasst, aber bei den Rechten derjenigen, die Inhalte schaffen, plötzlich erstaunlich locker wird.

Im Kleinen zeigt sich das große Muster: Die Organisation ist empfindlich. Der Einzelne soll belastbar sein.

Und vielleicht ist genau das der Punkt, an dem sich entscheidet, wie ernst eine Stadt ihre eigene kulturelle Landschaft nimmt.

Nicht an #Markenanmeldungen.

Sondern daran, wie sie mit den Menschen umgeht, die #Kultur überhaupt erst ermöglichen.

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