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Deutsch hat sein eigenes Englisch

Deutsch hat sein eigenes Englisch

#Gütersloh, 10. November 2025

Manchmal hat man das Gefühl, #Deutschland spricht #Englisch wie jemand, der es nur vom #Fernsehen kennt – und sich dabei ganz sicher ist, alles richtig zu machen.

Da heißt es im Fernsehen »taff« (nicht »tough«), in der #Parfümerie »Duglas« (nicht »Dagläss«), und #Oma wäscht mit »Lever Sunlicht«, obwohl auf der Packung eigentlich »Sunlight« steht. Wir sagen »ONline«, die Amerikaner »onLINE«, und »Router« wird zum »Ruter«, weil »Rauter« zu sehr nach #Autobahnpolizei klingt.

Deutsch hat eben sein eigenes Englisch.

Nicht importiert – assimiliert.

Das Prinzip: englisches Design, deutsche Bedienungsanleitung

Wir übernehmen gern, was international aussieht – aber so spricht, wie’s im Deutschen funktioniert. »ONline«, »INternet«, »SOftware« – alles schön betont vorne, damit es ordentlich klingt. Das Englische hat seine #Musik, das Deutsche seinen Takt – und wehe, jemand spielt dazwischen.

Englisch im Deutschen ist wie Sushi mit #Sauerkraut: Kein #Japaner erkennt es wieder, aber uns schmeckt’s.

Die #Logik dahinter

Englisch dient im Deutschen nicht der Verständigung, sondern der Stilpflege. Es soll modern klingen, global, ein bisschen #Silicon #Valley im #Sauerland. Darum sagt man im Büro: »Ich hab das Update schon gelauncht, wir müssen das nächste Meeting asap schedulen!«

Das versteht kein Engländer, aber jeder Deutsche nickt. Es klingt nach Welt – und fühlt sich trotzdem heimisch an. Fast wie Urlaub auf Balkonien.

Die Aussprache – der wahre #Spaß

Deutsche sprechen englische Wörter lautgetreu deutsch, und das ist einfach großartig. »Router« wird »Ruter«, »Scanner« Skänner, »Laptop« Läptopp. Und dann diese Meisterwerke der Markenwelt: »#Sensodyne« – »Sensodüne«, »Always Ultra« – »Ollwäis Ulttra«, »Head & Shoulders« – »Hedd ä Schoulderss«, »McCafé« – »Mäckkäffee«. Man hört’s und denkt: Das ist kein Englisch mehr. Das ist Dialekt Englisch deluxe.

Zwischen #Coolness und #Bequemlichkeit

Deutsch will global klingen, aber bitte nicht anstrengend #global. Wir wollen das Flair, nicht die #Phonetik. Also schreibt man »Sale«, sagt aber »Säil«. Oder »Meeting« – natürlich »Mieting«, nie »miiting«. Denn zu viel #Authentizität klingt schnell verdächtig nach #Snobismus.

Und was heißt das für uns als Gesellschaft, #Richard?

Deutsch hat das Englische nicht übernommen. Deutsch hat es adoptiert, umgetauft, und ihm eine neue Betonung gegeben. Ein englisches Kind mit deutschem Pass.

»Ruter«, »ONline«, »Bodylotion«, »Sensodüne« – das ist nicht falsch. Das ist Heimat in globaler Rechtschreibung. Und ehrlichgesagt: Dieses #Deutschenglisch ist so charmant, dass man fast hofft, es möge nie perfekt werden. Denn wer will schon »tough« sein, wenn man auch einfach »taff« sein kann?

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