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Foto: Christian Schröter, CC BY SA

Podcast: »Lanz & Precht« – Folge 247: »Ich bin froh, ich komm’ aus Guetersloh«

Podcast: »Lanz & Precht« – Folge 247: »Ich bin froh, ich komm’ aus Gütersloh«

#Gütersloh, 5. November 2025

»#Gütersfroh« aus Gütersloh ist seit Juli 2025 »#Korpus«, zuletzt im Pop up Store an der Kökerstraße zu sehen. Rocco und Paul sind nicht nur »Gütersfroh«, sondern auch froh darüber, aus Gütersloh zu kommen, froh über ihr grünes Kult T #Shirt im dezenten Used Look, froh über ihre Ambitionen und froh über die bisherige Resonanz ihres Projekts. Ihr Signature Stück ist das grüne T Shirt im Used Look mit dem Aufdruck »Ich bin froh, ich komm’ aus Gütersloh«. Das Motto wurde nun von #Lanz und #Precht thematisiert.

Also Richard, ich hab neulich ein T Shirt gesehen, da stand drauf: »Ich bin froh, ich komm’ aus #Gütersloh.« Und ich dachte mir: Das ist ja erstmal … also, das ist ja ungewöhnlich, oder? Ich meine, Gütersloh! Kein #Berlin, kein #Paris – Gütersloh!

Ja, #Markus, und genau das macht es interessant. Wir leben ja in einer Zeit, in der das Globale überall gefeiert wird – #Weltbürger, #Metropolen, #Instagram Orte. Und dann kommt da jemand und sagt: »Ich bin froh, ich komm’ aus Gütersloh.« Das ist fast schon ein Akt der Rebellion gegen den kosmopolitischen #Mainstream.

Also quasi Punk durch #Lokalstolz?

Exakt. Das ist, wenn du so willst, #Neo #Lokalismus. In einer Welt, in der Identitäten sich ständig auflösen, wird das Herkunftsbekenntnis wieder subversiv. Gütersloh wird zur Metapher des Gewöhnlichen – und gerade darin liegt seine Würde.

Aber Richard, mal ehrlich … wer ist denn froh, aus Gütersloh zu kommen? Das ist ja jetzt nicht gerade … #Ibiza.

Ja, aber das ist ja der Punkt, Markus. Das »Frohsein« hier ist nicht das touristische Glück, sondern ein existenzielles. Wenn du sagst »Ich bin froh, ich komm’ aus Gütersloh«, dann sagst du: Ich bin im Frieden mit meiner Herkunft. Ich brauche keine Mykonos Villa, um zu wissen, wer ich bin.

Also so eine Art #Sartre in #Westfalen?

Genau. Das Sein und das Gütersloh. Es ist die Idee, dass man das eigene Dasein bejaht – gerade da, wo es unscheinbar ist. Vielleicht ist das die letzte Form von Authentizität in einer Welt, die ständig Selfies von sich macht.

Das gefällt mir. Ein T Shirt als philosophisches Manifest. Und vielleicht … Richard, ist das ja sogar die neue Mode: Statt »Balenciaga« einfach »Bielefeld«?

Oder »#Herne #Couture«. Aber weißt du, #Mode war immer auch eine Form der #Philosophie, nur in #Baumwolle.

Und das Punk Label, das das druckt, ist im Grunde näher bei #Kant als bei Karl #Lagerfeld.

Absolut. Denn sie stellen die Frage: Was darf ich hoffen – wenn ich aus Gütersloh komme?

Aber Richard, was mich jetzt wirklich interessiert … was bedeutet das für uns als Gesellschaft? Also, wenn Menschen anfangen, T Shirts mit »Ich bin froh, ich komm’ aus Gütersloh« zu tragen – ist das dann ein Symptom?

Ja, Markus, das ist ein #Symptom, aber ein gutes. Es zeigt, dass Menschen wieder anfangen, sich selbst zu verorten. Wir haben Jahrzehnte der Entwurzelung hinter uns – #Globalisierung, #Digitalisierung, permanente Vergleichbarkeit. Und jetzt sagt jemand: Ich bin nicht überall zu Hause. Ich bin hier zu Hause. In Gütersloh.

Also sozusagen: Punk als Heimatgefühl?

Ja, aber ohne #Folklore. Punk war immer eine Absage an das #Establishment. Früher war das die #Politik, heute ist es vielleicht die permanente Selbstoptimierung. Der Punk von heute trägt kein Nietenleder mehr – er trägt Ironie.

Ein ironischer Lokalpatriotismus als Widerstand gegen den globalen #Narzissmus.

Das ist schön gesagt. Ironie als Widerstand. Also das T Shirt als philosophische Geste.

Aber, Richard, sag mal … glaubst du, das ist authentisch? Oder ist das einfach wieder so ein Marketingding – 2 Typen, die so tun, als wären sie Punk, und am Ende wollen sie T Shirts verkaufen?

Natürlich wollen sie T Shirts verkaufen, Markus. Aber weißt du, selbst darin liegt eine Wahrheit. Punk war nie rein. Schon die »#Sex #Pistols« hatten Manager. Jede Rebellion wird irgendwann zur Marke – aber sie beginnt als Haltung. Und wenn diese beiden sagen: Wir machen Mode, aber nicht für den Laufsteg, sondern für die Lebenswelt, dann ist das eine Form von kulturellem Statement.

Also so eine Art dialektischer Punk?

Ganz genau. Dialektischer Punk: Er widerspricht sich selbst und bleibt dadurch lebendig. Er sagt: Ich lehne das System ab – aber ich benutze es, um mich auszudrücken. Und das ist zutiefst menschlich.

Ich find das ja faszinierend, Richard. Weil du dann plötzlich über Gütersloh redest – und merkst, das ist gar kein Ort, das ist ein Zustand.

Ja. Gütersloh ist in uns allen. Es ist der Ort, an dem wir gelernt haben, dass das Gewöhnliche genug ist. Und das, Markus, ist vielleicht die stillste Revolution, die es geben kann.

Also am Ende … ist das T Shirt nicht Mode, sondern Meditation.

Genau. Und vielleicht der Anfang eines neuen Humanismus – made in Gütersloh.

»Das Sein und das Gütersloh« – ich seh schon das #Buchcover.

Ich schreib’s, Markus. Du moderierst die #Lesung.

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