Lisette Model, Sängerin im Cafe Metropole, New York City, 1946, 49,6 mal 39,8 Zentimeter, Silbergelatinepapier, Albertina, Wien. Copyright: Estate of Lisette Model, Courtesy Baudoin Lebon and Avi Keitelman
»Lisette Model« – schonungslos ehrlich: die grosse Retrospektive in der Albertina Wien, 30. Oktober 2025 bis 22. Februar 2026
»#Lisette #Model« – schonungslos ehrlich: die große Retrospektive in der #Albertina #Wien, 30. Oktober 2025 bis 22. Februar 2026
#Wien, 29. Oktober 2025
Mit der Ausstellung »Lisette Model« widmet die Albertina einer der einflussreichsten Fotografinnen des 20. Jahrhunderts eine umfassende #Retrospektive – die bislang größte Präsentation ihres Werks in Österreich. Kuratiert von Walter Moser und mit Nina Eisterer als Assistenzkuratorin, zeigt die Schau 154 Werke der in Wien geborenen Künstlerin, die mit ihren kompromisslosen, unmittelbaren Aufnahmen die Geschichte der modernen #Fotografie nachhaltig prägte.
Von Wien nach New York – ein Leben zwischen #Musik und #Fotografie
Lisette Model, 1901 als Elise Amelie Felicie Stern in eine großbürgerliche jüdische Familie in Wien geboren, begann ihre künstlerische Laufbahn als Musikerin. An der von Eugenie Schwarzwald gegründeten Schule studierte sie bei Arnold Schönberg – ein Einfluss, der sich später in der rhythmischen Struktur und expressiven Spannung ihrer Fotografien wiederfinden sollte.
Erst in Frankreich, wohin sie Mitte der 1920er Jahre zog, fand Model zur Fotografie. 1934 entstand ihre erste bedeutende Serie »Promenade des Anglais« in Nizza: schonungslos entlarvende Porträts reicher Müßiggänger:innen, die mit ihrer Gesellschaftskritik in einer Zeit wachsender sozialer Spannungen provozierten.
Ein scharfer Blick auf das urbane Leben
1938 emigrierte Model nach #New #York. In der vibrierenden Kunstszene der Metropole fand sie rasch Anschluss – ihre Arbeiten erschienen in Magazinen wie »Harper’s Bazaar« und wurden bald in Museen wie dem »#MoMA« gezeigt.
Ihre Fotografien spiegeln die sozialen Kontraste der Stadt: die Armut in der Lower #East #Side, die arrogante #Selbstinszenierung der #Upper #Class oder das ekstatische #Nachtleben in #Jazzclubs und #Bars. Bekannte Serien wie »Badende auf #Coney #Island« oder »#Sängerin #Metropole #Café« zeigen Models unverwechselbaren Stil: humorvoll, konfrontativ und zugleich empathisch.
»Schieß aus dem Bauch heraus«, lautete ihr Credo – und genau das machte ihre Arbeiten so unmittelbar und menschlich.
Zwischen Repression und Lehre
In den 1950er Jahren wurde Model Opfer politischer Verfolgung. Während der #McCarthy Ära geriet sie ins Visier des FBI, verlor Aufträge und begann, als Lehrende zu arbeiten – eine Rolle, in der sie großen Einfluss ausübte. Ihre Schüler, darunter Diane Arbus und Larry Fink, prägten später selbst die amerikanische Fotografie.
Trotz dieser schwierigen Jahre blieb Model produktiv. Ihre melancholischen Aufnahmen von der #US #Westküste, ihre Porträts von Frauen in »Divorce Ranches« in #Nevada oder die intensiven #Jazz #Fotografien – darunter zahlreiche Bilder von #Billie #Holiday – belegen ihre ungebrochene Schärfe des Blicks.
Ein spätes Vermächtnis
Erst 1979 erschien ihre erste #Monografie im renommierten Verlag Aperture, mit einer Einleitung von Berenice Abbott. Der originale Buchentwurf, versehen mit Models eigenen Kommentaren, wird in der Albertina erstmals gezeigt – ein Dokument ihrer kompromisslosen Haltung gegenüber jeder Form der Vereinfachung.
Die Ausstellung zeichnet ein facettenreiches Porträt einer Frau, die sich nie vereinnahmen ließ: nicht von politischen Ideologien, nicht von modischen Trends, nicht von der männlich dominierten Kunstwelt.
30. Oktober 2025 bis 22. Februar 2026, #Tietze #Galleries, Albertina Wien, Kurator Walter Moser, Assistenz Nina Eisterer, täglich 10 bis 18 Uhr, mittwochs und freitags 10 bis 21 Uhr, Katalog »Lisette Model. Retrospektive« – erhältlich im #Albertina #Shop und online …
