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»Correctiv«: Teilnehmer an Potsdam Treffen versichert – »Remigration« von deutschen Staatsbuergern wurde geplant – auch von »AFD« Funktionaer

»Correctiv«: Teilnehmer an Potsdam Treffen versichert – »Remigration« von deutschen Staatsbürgern wurde geplant – auch von »AFD« Funktionär

#Essen, #Berlin, 10. September 2025

Ein Teilnehmer am »Geheimtreffen von Potsdam« bestätigt per Eidesstattlicher Versicherung und vor einem Notar: Er war bei der Zusammenkunft in Potsdam dabei – und die Dokumentation des Treffens durch »Correctiv« im Januar 2024 sei korrekt.

Der Verfasser der Eidesstattlichen Versicherung ist Erik Ahrens: ein zuvor bekennender Neonazi, der nach eigenen Angaben wesentlich an der Entwicklung des in Potsdam besprochenen »Remigrations« Konzepts mitwirkte und der sich vor kurzem von dieser Ideologie abgewandt haben will. Wer in einer Eidesstattlichen Versicherung die Unwahrheit sagt, kann sich strafbar machen.

Das »Remigrations« Konzept wurde in #Potsdam von Martin Sellner vorgestellt, dem Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung. Es sieht unter anderem vor, dass Menschen mit Migrationshintergrund, auch mit deutscher Staatsbürgerschaft, aus Deutschland vertrieben werden sollen. 

Teile der »AFD« hatten »#Remigration« nach der »#Correctiv« Veröffentlichung als deutlich harmloser dargestellt: Damit sei lediglich die Ausweisung straffällig gewordener Ausländer ohne deutsche Staatsbürgerschaft gemeint.

Ahrens schreibt nun in seiner Eidesstattlichen Versicherung: Seinem Verständnis nach laufe das Konzept auf »ethnische Säuberungen beziehungsweise Vertreibungen« hinaus, »freiwillig oder unfreiwillig«. Zudem versichert er, dass der Organisator des Treffens in Potsdam sagte: Die Umsetzung des Konzepts solle möglichst konkret und »juristisch, logistisch und ethisch« vorbereitet werden – und zwar für den Fall, dass eine patriotische Kraft an die Macht komme. Damit sei laut Ahrens »eindeutig die Partei »Alternative für Deutschland« (»AFD«) gemeint« gewesen.

Weiter versichert er: Der »AFD« Funktionär Ulrich Siegmund aus Sachsen Anhalt kündigte in Potsdam an, das »Remigrationskonzept« umzusetzen, solle die »AFD« in seinem Bundesland an die Regierung kommen. »Correctiv« hatte hierzu in der Potsdam Recherche im Januar 2024 ausführlicher berichtet, dass Siegmund beim Geheimtreffen davon sprach, ausländische Restaurants unter Druck zu setzen. Es solle in Sachsen Anhalt »für dieses Klientel möglichst unattraktiv sein zu leben«. Für die »AFD« ist dieser Punkt insbesondere rechtlich heikel, denn er zeigt das planerische Moment des »Remigrations« Konzepts.

»Correctiv« hat mehrere Teilnehmer am Potsdamer Treffen nun noch einmal angeschrieben und sie gefragt, ob sie angesichts von Ahrens’ Eidesstattlicher Versicherung dabei bleiben, dass sie ihrerseits nach dem Erscheinen der »Correctiv« Recherche Eidesstattliche Versicherungen abgaben, in denen sie angaben: »Insgesamt ist also festzuhalten, dass sowohl der vortragende Sellner, wie auch die anderen Teilnehmer des Treffens zu keinem Zeitpunkt eine Remigration von Menschen mit deutschem Pass gefordert oder geplant haben«.

3 von ihnen reagierten: der Veranstalter des Treffens, Gernot Mörig, sowie die Teilnehmer Ulrich Vosgerau und Simone Baum. Sie erklärten beziehungsweise ließen durch einen Anwalt erklären: Sie blieben dabei, Martin Sellner habe bei dem Treffen keine »Remigration« deutscher Staatsbürger vorgeschlagen.

Basierend auf dieser Recherche entwickelte »Correctiv« mit dem #Schauspiel #Köln das Theaterstück »Geheimplan gegen Deutschland – ein Nachspiel«. Das Stück feierte am 10. September 2025 im Schauspiel Köln Premiere und ist als aufgezeichneter #Livestream auf den Seiten splkln.de und correctiv.org zugänglich. 

Die ganze Recherche

Fragen und Antworten zur Theateraufführung

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