Guetsel Kommentar: Bertelsmann – ein fuehrungsloser Schwarm
Gütsel Kommentar: #Bertelsmann – ein führungsloser Schwarm
#Gütersloh, 9. September 2025
Psychologische Massen verhalten sich wie Schwärme. Sie bewegen sich gemeinsam, ohne dass ein Einzelner führt. Der Heringsschwarm als bildhaftes Beispiel kennt keine #Strategie – er reagiert reflexhaft, aus Angst, aus Trägheit, aus der Bewegung der anderen.
Aus meiner Sicht ist Bertelsmann längst ein solcher Schwarm. Nach außen präsentiert sich der Konzern als Global Player, als führendes Medienhaus. In Wahrheit jedoch wirkt er führungslos – und auch nicht führbar. Thomas Rabe, seit über einem Jahrzehnt Vorstandsvorsitzender, erscheint mir dabei weniger als Gestalter denn als Verwalter. Einer, der die Apparate zusammenhält, aber keine erkennbare Richtung vorgibt.
Unter Reinhard #Mohn war das anders. Er konnte führen, weil er Verantwortung übernahm – patriarchalisch, aber klar. Heute dagegen dominiert, so mein Eindruck, die Schwarmlogik: Gremien, Stiftungen, Abstimmungen, endlose Floskeln. Entscheidungen werden nicht getroffen, sondern umkreist. Haltung wird ersetzt durch PR. Mut wird ersetzt durch Formulare.
Man kann feststellen: Das erklärt auch den Umgang mit Kritik und unabhängigen Stimmen. Man wagt kein offenes »Nein«, man scheut jedes klare »Ja«. Stattdessen produziert der Schwarm ein endloses »Vielleicht« – freundliche Floskeln, die nichts bedeuten, Standardabsagen, die jede Verantwortung vermeiden.
So zeigt sich für mich die Schwäche eines Systems, das nicht mehr geführt wird, sondern nur noch sich selbst verwaltet. Bertelsmann ist kein Konzernlenker mehr. Bertelsmann ist ein Schwarm. Und wie jeder #Schwarm kann er auf Störungen nur mit einem reagieren: kopflos ausscheren, bis die #Bewegung wieder ins #Gewohnte zurückfällt.