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Guetsel Kommentar: Ererbter Wohlstand macht traege
Gütsel Kommentar: Ererbter Wohlstand macht träge
#Gütersloh, 8. September 2025
Wir leben in #Europa, und besonders in #Deutschland, als hätten wir ein #Sparbuch geerbt, das niemals leer wird. Der #Wohlstand gilt vielen als Naturzustand, beinahe gottgegeben. Dass er hart erarbeitet wurde, scheint vergessen – vielleicht, weil die #Generation, die dafür geschuftet hat, langsam verstummt.
Nach 1945 gab es keine Geschenke. Das Land war zerstört, das Leben entbehrungsreich. Millionen Menschen haben den #Grundstein für den heutigen #Wohlstand gelegt – mit #Schweiß, #Disziplin und einem #Durchhaltewillen, der heute kaum noch vorstellbar ist.
Und der #Marshallplan? Er wird bis heute als #Mythos gepflegt. In #Wahrheit war er für den #Wiederaufbau ein eher kleiner Faktor. Ein großer Teil der Gelder floss direkt zurück in die #USA: für #Waren, #Maschinen, #Lebensmittel. Der Plan war klug, weil er den amerikanischen Export ankurbelt und die eigene Hegemonie in Europa absichert. Ein Akt der #Geopolitik – nicht der selbstlosen Wohltätigkeit.
Das Problem
Wer den #Ursprung des Wohlstands verklärt, verliert den Blick für seine Fragilität. Wer glaubt, er sei ein Dauerzustand, denkt in Ansprüchen, nicht in Leistungen. Heute zeigt sich das in politischer Selbstzufriedenheit und gesellschaftlicher Trägheit.
Wohlstand aber ist kein Erbstück, das man auf ewig verwaltet. Er ist ein #Bauwerk, das ohne ständige #Pflege zerfällt. Und gerade jetzt sollte man sich fragen: Haben wir den Willen, ihn neu zu erarbeiten – oder ruhen wir uns auf den Erträgen aus, bis nichts mehr davon übrig ist?