Foto: Tim Mossholder
Von »Unterschichtenfernsehen« zu »Television Z« – einschalten und abschalten
Von »Unterschichtenfernsehen« zu »Television Z« – einschalten und abschalten
- Früher war nicht alles schlechter
#Gütersloh, 27. Juni 2025
Es gab mal eine Zeit, da nannte #Harald #Schmidt das, was nachmittags zwischen Richterin Salesch und Oliver Geißen gesendet wurde, ketzerisch »#Unterschichtenfernsehen«. Das war nicht nett, aber immerhin hatte es noch eine gewisse Form. Heute dagegen befinden wir uns in der Endstufe des audiovisuellen Zerfalls: »Television Z«.
»Television Z«, das ist nicht einfach #Trash – Trash hatte noch Haltung. Das ist die totale Entkernung von Inhalt, Stil und Substanz. Da wird »#Reality« simuliert, bis selbst der #Algorithmus weint. Da streiten sich #Influencer in offenen Beziehungen um die Tiefgründigkeit ihrer Lidschatten. Da wird gedatet, geschminkt, geschrien – und immer schön vertikal gefilmt, damit’s auch auf »#TikTok« performt.
Es ist ein bisschen wie #Fast #Food ohne Kalorien – man wird nicht satt, aber man fühlt sich trotzdem schlecht.
#Fernsehen ist längst kein #Lagerfeuer der #Gesellschaft mehr, sondern ein digitales #Teelicht im Windkanal der Aufmerksamkeit. Wer heute noch Drehbücher schreibt, ist entweder Idealist oder ohne #WLAN. Alles andere entsteht in Redaktionssprints mit »#ChatGPT« und dem Wunsch, »Zielgruppen jenseits der Linearität« zu aktivieren.
Früher, da hatte selbst »#Big #Brother« noch etwas Anthropologisches. Heute haben wir Formate mit Titeln wie »Mein Freund, der Heizpilz« oder »Love Island: Intelligenz befreit«. Alles läuft, alles blendet, alles gleich.
»Television Z« ist kein Medium mehr – es ist ein Zustand
Ein Zustand zwischen Reizüberflutung und neuronaler Narkose. Zwischen Dauerstream und Dauerstöhnen. Zwischen »noch eine Folge« und »wer bin ich eigentlich?« Und das Beste daran: Man kann es jederzeit einschalten.