KWS Lectures: Was aber ist eine wissenschaftliche Theorie?
KWS Lectures: Was aber ist eine wissenschaftliche Theorie?
#Gütersloh, 14. Juni 2025
Die Natur einer wissenschaftlichen Theorie ist die, dass sie zu den Beobachtungen passen muss, dass sie Voraussagen oder Ableitungen ermöglich muss, und vor allem, dass sie falsifizierbar sein muss.
Das Poppersche Falsifikationsprinzip besagt, dass eine Theorie solange als wahr gilt, bis sie widerlegt wird (während sie natürlich zu den Beobachtungen passen muss). Insofern kann eine Theorie niemals als wahr »bewiesen« werden, das ist prinzipiell unmöglich. Sie kann lediglich widerlegt (falsifiziert) werden – bis das geschieht, gilt sie als wahr.
Das von Sir Karl Popper erdachte Falsifikationsprinzip ist es, was die Wissenschaft von der #Meinung abgrenzt – eine Meinung ist nicht zu widerlegen. Wenn jemand der Meinung ist, dass (ihm) Bananen nicht schmecken, so lässt sich seine Meinung durch kein Sachargument der Welt entkräften oder ändern. Nur der Meinungsträger selbst kann seine Meinung ändern – wenn er das überhaupt will, dafür offen ist, oder verschiedene Bananen oder Bananenrezepte probiert.
Ähnlich ist es mit #Gerüchten – sie fallen in die Kategorie der Meinungen und sind somit unwiderlegbar, auch nicht durch Tatsachenbeweise. Wären Gerüchte widerlegbar, so wären sie keine Meinungen, sondern Tatsachenbehauptungen (meist falsche Tatsachenbehauptungen) – und das ist die juristische Abgrenzung zwischen Meinung und Tatsache. Sie ähnelt dem Popperschen Falsifikationsprinzip, allerdings umgekehrt – vor Gericht muss eine Tatsachenbehauptung bewiesen werden, sonst gilt sie als unwahr oder hat unter Umständen eine Bestrafung zur Folge.
Das aktuelle Problem mit den Moralisten ist, dass sie ihre Meinungen als Tatsachen verkaufen und sie allen anderen oktroyieren. Dabei ist hier die #Abgrenzung offensichtlich: Die #Gravitationstheorie muss niemandem oktroyoiert werden – es ist offensichtlich, dass alles nach unten und nicht nach oben fällt.