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RTL Reporterin Lisa. Foto: RTL

Milliardenprojekt Tegel: »Team Wallraff« deckt Missstaende und geheime Vertragsdetails in Deutschlands groesster Fluechtlingsunterkunft auf

Milliardenprojekt Tegel: »Team Wallraff« deckt Missstände und geheime Vertragsdetails in Deutschlands größter Flüchtlingsunterkunft auf

#Köln, 26. Mai 2025

In einer neuen #Wallraffen Recherche deckt das Reporterteam unter Leitung von Günter Wallraff auf, wie in der Berliner Flüchtlingsunterkunft Tegel Steuergelder in Millionenhöhe scheinbar nicht den Flüchtlingen zugutekommen, die dort unter teils fragwürdigen Bedingungen leben. Allein 2023 flossen mehr als 298 Millionen Euro in die Anlage. Wo werden die Gelder wirklich eingesetzt? Das Reporter Team erhält Einsicht in #Zahlen im bislang dazu geschwärzten Betreibervertrag. Daraus geht unter anderem hervor: Träger wie das #Deutsche #Rote #Kreuz (#DRK) und die #Messe #Berlin erhalten eine zusätzliche Verwaltungspauschale auf beispielsweise Personalkosten.

Aktuell sollen in Tegel rund 3.000 Menschen untergebracht sein: in offenen »Waben« mit bis zu 14 Personen – ohne Zimmerdecken, richtige #Türen oder #Privatsphäre. Ausgehend von rund 1,2 Millionen Euro, die das Land für die #Flüchtlingsunterkunft #Tegel am Tag zahlt, würde dies auf Pro Kopf Berechnung einen Betrag von 400 Euro am Tag ergeben. Christoph Wapler (»Grüne«): »Es ist die teuerste Unterkunft mit den schlechtesten Bedingungen.« Das zuständige Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) erklärt gegenüber RTL: »Die Unterbringung in den so genannten Waben erfüllt, was den individuellen Platz angeht, nicht die Vorgaben einer Aufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge […]. da die Aufnahmeeinrichtung in Tegel eine #Notunterkunft ist, gelten diese Standards dort nicht und die pro Person zur Verfügung stehende Fläche liegt deutlich darunter.«

Eine RTL Reporterin schleuste sich #undercover als Betreuerin des #Arbeiter #Samariter Bunds (#ASB) in Tegel ein, ihre Eindrücke fielen ernüchternd aus: Beschäftigte haben oft nichts zu tun, Kontrollgänge wirken sinnlos. »Das ist für mich einfach nur Beschäftigungstherapie. Stell dir mal vor, wir hätten die Checklisten nicht. Was würden wir dann tun?«, verrät ihr ein Schichtleiter. Das #DRK, das gemeinnützige Organisationen wie den ASB für die Betreuung der Flüchtlinge beauftragt, schreibt in seiner Stellungnahme an RTL: »Der Personaleinsatz richtet sich ausschließlich nach dem tatsächlichen Bedarf, fachlichen Standards sowie nach Vorgaben des Landes Berlin.« Der ASB selbst äußert sich wie folgt zu den Vorwürfen: »Die Arbeitsauslastung richtet sich nach dem jeweiligen Bedarf und kann je nach Tageszeit und Situation schwanken. Ziel ist ein effizienter Personaleinsatz. Die Einsatzleitungen achten auf eine ausgewogene Aufgabenverteilung.« Und weiter: »Die Bettenlisten ergänzen die digitale Anwesenheitskontrolle, da nicht alle Bewegungen im System vollständig erfasst werden. Sie ermöglichen eine verlässliche Übersicht über die tatsächliche Belegung und unterstützen so eine bedarfsgerechte Steuerung der Unterbringung.«

Zudem hat es für die Journalistin den Anschein, als dürften sie und ihre Kollegen viele Betreuungsaufgaben gar nicht übernehmen. So ist es ihr beispielsweise nicht gestattet, Kindern Zugang zu einem Raum mit Malsachen zu gewähren, obwohl sie Zeit hätte, diese zu beaufsichtigen. Der ASB erklärt gegenüber #RTL: »Die Kinderbetreuung ist ganztägig geöffnet […] um den Schutzauftrag gegenüber den betreuten Kindern zu gewährleisten, ist eine Begleitung oder Beaufsichtigung ausschließlich durch entsprechend geschultes Personal möglich.«

Die »Team Wallraff« Reporter zeigen Zahlen in den Verträgen ungeschwärzt erstmals den »Grünen« Politikern Jian Omar und Christoph Wapler sowie Elif Eralp (»Die Linke«). Obwohl sie über Haushaltsmittel und Flüchtlingsunterbringungen mitentscheiden, kennen auch sie nicht alle Zahlen zur Unterkunft Tegel. Jian Omar zeigt sich über die Rechercheergebnisse entsetzt: »Menschen einzustellen, ohne dass sie was zu tun haben, ist nicht nur Geldverschwendung, sondern auch nachteilhaft für die Flüchtlinge selbst.« Und weiter: »Das Schlimme ist: Wir haben mit der ›AFD‹ eine Partei, die gegen die Flüchtlinge hetzt und sagt: ›Wir geben so viel Geld aus, um die Flüchtlinge in Tegel zu versorgen‹. Aber wenn wir die Zahlen sehen, dann sind die Flüchtlinge nicht die Profiteure, sie sind die Leidtragenden.«

Elif Eralp (»Die Linke«) zieht den Vergleich zu anderen Einrichtungen: »Die Menschen leben dort besser, es gibt weniger Beschwerden, bessere soziale und psychosoziale Betreuung, die Menschen leben dort auf 7 Quadratmetern und in Tegel auf unter 2 Quadratmetern pro Person.«

Die gesamte Recherche zeigt RTL am 26. Mai 2025 um 22.35 Uhr in »#wallraffen«. Ab sofort steht die Sendung auf RTL Plus zur Verfügung.

RTL
www.rtl.de

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