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Foto: Michael Lyra

Theater Muenster: Kulturen, Kreativitaet und Koerperlichkeit – Premiere des mehrteiligen und interaktiven Patchwork Parcours, 5. Juni 2025

Theater Münster: Kulturen, Kreativität und Körperlichkeit – Premiere des mehrteiligen und interaktiven Patchwork Parcours, 5. Juni 2025

#Münster, 12. Mai 2025

Am 5. Juni 2025 bringt die Sparte #Tanz #Münster ein 5 teiliges, interaktives Programm heraus, welches dazu einlädt, gemeinsam mit den Performern den Ballettsaal, die Ruine im Innenhof sowie die Studio Bühne zu ergründen: »Patchwork Parcours«.

Der aus dem englischen Sprachraum kommende Begriff »#Patchwork« steht für eine Nähtechnik, bei der kleine Stoffstücke aus unterschiedlichen Farben und Formen zu einem großflächigen zusammengenäht werden. Dieses Tanz Format spiegelt diese Leitidee wider, indem es bereits zum dritten Mal jungen Nachwuchstalenten aus unterschiedlichen Kulturkreisen die Chance bietet, sich als Choreograf zu beweisen und einmal mehr den für Tanz Münster so wichtigen Aspekt der Diversität zu unterstreichen. Diesmal kann man an unterschiedlichen Stationen auf dem Theatergelände Kreationen aus dem Ensemble sowie zweier Gäste erleben. Als Externe bereichern Vivian Assal Koohnavard, aktuell Tänzerin im Staatsballett Berlin, und Johana Malédon, Gewinnerin des Produktionspreises Tanz Münster des internationalen Wettbewerbs für Choreografie in Hannover 2024, das Programm.

Choreografen und Werke

Vivian Assal Koohnavard wurde an der Ballettschule des schwedischen Nationalballetts ausgebildet und setzte ihr Studium an der Royal Swedish Ballet School sowie an der Ballettschule des Hamburg Ballett fort. Engagements als Tänzerin führten sie zunächst an das tschechische Nationalballett in Brno und anschließend an das Norwegische Nationalballett. Seit 2018 ist sie Mitglied des Staatsballett Berlin. Während der Covid Pandemie nahm sie von zuhause aus an einem kreativen Projekt des Staatsballett Berlin teil, das in einer digitalen Aufführung mündete. Seitdem ist Vivian Assal Koohnavard regelmäßig an künstlerischen Projekten für Nachwuchschoreografen des #Staatsballetts #Berlin beteiligt und kreierte Werke wie »Locked in«, »LOve distaNT«, »This Too Shall Pass« und »Parvaneh«. Als Protestaktionen präsentierte Vivian ferner Kreationen wie »The names that will not be forgotten« und »Her Voice«.

Vivian Assal Koohnavards Werk zan zendegi azadi befasst sich mit der Unterdrückung der Frauen im #Iran – einem Thema, das ihr nicht zuletzt aufgrund ihrer kulturellen Wurzeln am Herzen liegt. Seit 2022 gibt es in diesem Land einen massiven Protest gegen die Regierung, der die Bewegung für Frauenrechte ins Leben gerufen hat. Gleichzeitig setzt die Choreografin auch eine Geschichte aus einem früheren Stück fort, das sie über den vorislamischen Iran schrieb und das von der Zeit nach der islamischen Revolution inspiriert ist.

Die Kubanerin Amanda Cruz Portuondo ist seit Spielzeit 2022/23 Teil des Ensembles von Tanz Münster. Sie studierte an der Escuela Nacional de Danza de la Habana modernen Tanz. Sie absolvierte ein Praktikum unter der Leitung von Maestro Santiago Alfonso und trat nach ihrem Abschluss in seine Company ein. 2018 kam sie nach Deutschland an die Folkwang Universität der Künste, wo sie im Juli 2022 nach einem Praktikum bei der MiR Dance Company ihr Diplom erhielt. Amanda war bisher in Werken von Choreograf*innen wie Pina Bausch, Heidi Weiss, Marco Goecke, Giuseppe #Spota, Maura Morales und Marcos Morau zu erleben. 2020 erhielt die Tänzerin ein einjähriges Stipendium am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse de Paris und erweiterte ihr Repertoire durch Choreografien von William Forsythe, Yuval Pick, Doris Humphrey, Stephanie Lake, Boris Charmatz und Ohad Naharin. Amanda wirkte außerdem in verschiedenen Produktionen an der Oper Köln, der Deutschen Oper am Rhein und dem Opernhaus Wuppertal mit. Ende der Spielzeit 2023/24 am Theater Münster wurde Amanda Cruz Portuondo mit dem »Preis für besondere Leistungen in der Kategorie Tanz« der Gesellschaft der Musik und Theaterfreunde Münsters und Münsterlandes ausgezeichnet. 

Der Titel Amanda Cruz Portuondos Kreation Camarón que se duerme/Lonqstony short, die sie nun präsentiert, ist eine Reminiszenz an eine Lebensweisheit, die ihre Kindheit geprägt hat: »Camarón que se duerme se lo lleva la corriente« (dt. »Eine Garnele, die schläft, wird von der Strömung mitgerissen«). Diese innere Einstellung führte dazu, dass Amanda Cruz Portuondo stets hart an ihrem Erfolg arbeitete und mit der Zeit lernen musste, sich selbst Grenzen zu setzen und auch einmal zu pausieren. Dieser persönlichen Erfahrung spürt sie in ihrer Choreografie nach.

Hana Kato ist seit der Spielzeit 2022/23 Teil des Ensembles von Tanz Münster. Sie stammt aus Australien und wurde dort in klassischem und zeitgenössischem Tanz ausgebildet. An der London Contemporary Dance School schloss sie ihr Studium ab. Anschließend ging sie im Rahmen des einjährigen Postgraduierten Programms VERVE der Northern School Contemporary Dance auf Tour. Bei unterschiedlichen australischen Tanz Companien sammelte Hana Berufserfahrung, tanzte während ihrer Ausbildung in freiberuflichen Projekten und war Finalistin der #BBC #Young #Dancer Competition in der Kategorie »zeitgenössischer Tanz«. Ihr Repertoire umfasst unter anderem Arbeiten von Sita Ostheimer, Akram Khan und Alesandra Seutin. 

Unter dem Arbeitstitel Full Moon geht Hana Kato dem Thema ‚Zeit‘ nach: Zeit ist ein Element, das jeder Mensch erlebt, ob prominent oder nicht in seinem Leben. Zeit existiert immer – und ist daher ein zeit loses, über zeitliches wie auch stets brisantes Thema. Hana Katos Tanz Episoden stellen sich selbst, ihrer Besetzung und dem Publikum also beispielsweise Fragen zur Messbarkeit von Zeit, unserer Beziehung zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft oder die Vergänglichkeit des Lebens.

Johana Malédon erhielt 2024 bei der 38. International Choreography Competition Hannover den Produktionspreis des Theater Münster. Tanzdirektorin Lillian Stillwell wählte Malédon aufgrund ihres formalen choreografischen Einsatzes und ihrer reduzierten, emotionalen Bewegungssprache für den Preis aus. Die Nachwuchschoreografin stammt aus Französisch Guayana und wurde am Conservatoire de Paris, der Alvin Ailey School in New York, der Pôle Supérieur Paris Boulogne Billancourt und der Kibbutz Contemporary Dance Company in Israel ausgebildet. Sie erwarb ein Diplôme National Supérieur Professionnel de Danseur und einen Abschluss in Jazz Dance, einen BA in Performing Arts an der University Paris VIII sowie einen MA in Cultural und Artistic Project Management. Im Jahr 2019 gründete Johana die Tanzcompany »MÂLE«, deren Kreationen sowohl in Frankreich als auch auf internationaler Ebene aufgeführt werden und bereits einige Auszeichnungen einbrachten, beispielsweise beim Festival Masdanza, der Pariser Vereinigung Sobanova und der Tanzschule Les Synodales in Sens. Malédon ist Associate Artist am Le Phare – Centre chorégraphique national du Havre #Normandie und dem Kulturzentrum Beffroi de Montrouge, wo sie auch größere Auftragswerke kreiert, zum Beispiel für Tanz Münster, das Pariser Kunst und Kulturfest Nuit Blanche und das Tanzhaus Basel. Daneben interpretiert sie Werke von Léo Lérus, Abou Lagraa & Nawal Aït Benalla, Fouad Boussouf oder Sylvain Groud. 

In »À Bientôt« reflektiert Johana Malédon auf performative Weise über das Thema ‚Aufbruch‘: Da sie selbst diese dynamische Stimmung schon mehrfach in ihrem Leben spürte, wollte diesen Gefühlen und Empfindungen nun künstlerisch auf den Grund gehen. Die Choreografin beschreibt ‚Aufbruch‘ als eine Art von intensivem Schwellenmoment, der oft mit gemischten und gegensätzlichen Gefühlen verbunden ist.

Der kolumbianische Tänzer Juan Fernando Morales Londoño ist seit der Spielzeit 2022/23 Teil des Ensembles von Tanz Münster. Er erhielt seinen ersten Unterricht im traditionellen Tanz seiner Heimat, lateinamerikanischen Rhythmen und in lyrischem Jazz Dance. Sein Studium in klassischem Tanz schloss Juan an der Escuela Superior de Música y Danza de Monterrey ab. Zwischen 2015 und 2017 war er Mitglied des Ausbildungsprogramms Alma en Movimiento des Teatro Mayor Julio Mario Santo Domingo in Bogotá und erhielt 2019 ein Vollstipendium am Alonzo King Lines Ballet Ausbildungsprogramm. Künstlerisch arbeitete Juan bisher unter anderem mit Alonzo King, Anabelle Lopez Ochoa, Carmen Rozestraten, Hervé Palito, Gregory Dawson und Rosario Murillo zusammen. 

Mit seinem Tanzstück EL setzt sich Juan Fernando Morales Londoño mit einem zutiefst menschlichen und facettenreichen Gefühl auseinander: Angst (spanisch »el miedo«). Hierbei interessieren ihn vor allem unterschiedliche Perspektiven auf dieses Thema ̶ die biologische, neurologische, psychologische, kulturelle und evolutionäre. Nicht zuletzt geht Morales Londoño auch der Frage nach, wie sich Angst auf zwischenmenschliche Beziehungen auswirkt und inwiefern sie durch Narrative geprägt wird. 

Samstag, 31. Mai 2025, 11.30 Uhr, Ballettsaal: Öffentliche Probe; Zählkarten an der Theaterkasse, Donnerstag, 5. Juni 2025, 19.30 Uhr, Ballettsaal, Ruine Innenhof, Studio: Premiere; Kaufkarten an der Theaterkasse, Premiere Donnerstag, 5. Juni 2025, 19.30 Uhr, weitere Termine Samstag 28. Juni 2025, 19.30 Uhr, Mittwoch, 2. Juli 2025, 19.30 Uhr, Samstag, 5. Juli 2025, 19.30 Uhr, Mittwoch, 9. Juli 2025, 19.30 Uhr, Aufführungsdauer rund 1,5 Stunden, keine Pause, nicht barrierefrei

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